Uwe Pulss aus Zarrentin mit überwältigender Mehrheit zum Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes gewählt

Neuanfang beim Kreisfeuerwehrverband Ludwigslust-Parchim. Nach den Querelen der vergangenen Monate und dem Rücktritt des bisherigen Vorsitzenden hat nun der Zarrentiner Uwe Pulss das Zepter übernommen. Bei der Mitgliederversammlung am Freitagabend in der Ludwigsluster Stadthalle war er mit überwältigender Mehrheit von 187 der 203 gültigen Stimmen gewählt worden.

Sichtbar überwältigt von dieser Rückendeckung war der 2,03-Meter-Mann dann auch selbst. „Liebe Kameraden, ich danke wirklich für das Vertrauen, für, für, ja…“, sagte er nach Annahme der Wahl, als ihm plötzlich die Worte fehlten und er auch ein bisschen schlucken musste. „Auch die 16 Kameraden werde ich noch überzeugt kriegen“, fügte er schließlich hinzu und hatte – wie häufiger an diesem Abend, der in sehr lockerer, angenehmer Atmosphäre ablief – die Lacher auf seiner Seite.

Das noch eine Menge Arbeit vor ihm liegt, ist dem Familienvater („Ich habe grünes Licht bekommen. Meine Familie steht absolut hinter mir.“) sehr bewusst. „Ich trete an, damit wir die Fehler der Vergangenheit nicht mehr machen“, hatte er vor der geheimen Wahl erklärt. Er sei sicher, dass in einem Ernstfall beispielsweise die Feuerwehren Wittenburg und Goldberg 100-prozentig professionell zusammenarbeiten würden. „Das muss doch auch in der Verbandsarbeit möglich sein. Das ist mein Ziel.“ Zum 3. Stellvertreter wurde Stefan Geier (Kummer), zu Beisitzern Andreas Dobberstein (Crivitz) und Bernd Schwarzwald gewählt.

In seinem Jahresbericht, den er noch als erster Stellvertreter hielt, dankte Uwe Pulss seinem Vorgänger ausdrücklich. „Man darf nicht vergessen, dass Manfred (Jedzik, d. Red.) vor zwei Jahren der Einzige war, der sich der Verantwortung als Vorsitzender beim Zusammenführen beider Verbände stellte“, so Pulss.

Kritisch merkte der Zarrentiner an, dass die Zusammenarbeit zwischen dem zuständigen Fachdienst der Kreisverwaltung und dem Verband zu wünschen übrig ließ. Zum einen weil der Fachdienst nicht ausreichend besetzt oder die Mitarbeiter zu stark in Flüchtlingsangelegenheiten eingebunden gewesen wären, zum anderen aber auch wegen fehlender Zuarbeiten des Kreiswehrführers.

Auch zu den Feuerwehrtechnischen Zentralen fand er deutliche Worte. „Wir sind daran interessiert, dass die Hagenower Bedingungen auch in Dargelütz geschaffen werden“, so Pulss. Zur Standortfrage benötige man schnellstmöglich eine Entscheidung. Dazu hielt sich Landrat Rolf Christiansen in seinen Grußworten aber bedeckt. „Wir wissen, dass die baulichen Voraussetzungen in Dargelütz nicht die besten sind“, räumte er ein. „Da müssen wir für nächstes Jahr Geld einplanen, um dann gemeinsam Maßnahmen umsetzen zu können.“ Das solle „in guter Abstimmung mit dem Vorstand des Verbandes“ geschehen. Welche Maßnahmen konkret gemeint sind, sagte der Landrat jedoch nicht.

Auf jeden Fall wurden beide Feuerwehrtechnische Zentralen und Kreisfeuerwehrschulen – in Hagenow und Dargelütz – auf Antrag von David Wollgandt, Gemeindewehrführer Obere Warnow, mit Adresse in die veränderte Satzung des Verbandes aufgenommen. Beschlossen hatte das offenbar schon die Mitgliederversammlung im April 2014, nur umgesetzt worden war es bisher nicht. Der Antrag bekam 118 Ja-Stimmen und damit auch viele aus dem Altkreis Ludwigslust. Wollgandts Begehren, dass die Geschäftsstelle Dargelütz zu denselben Zeiten besetzt sein soll wie die Hauptgeschäftsstelle in Hagenow, scheiterte dagegen knapp. Die geänderte Satzung, die statt zwei nun auch nur noch einen Geschäftsführer vorsieht, wurde schließlich beschlossen.

Rolf Christiansen brachte es in seinem Grußwort auf den Punkt: „Es geht ein gutes Signal aus von dieser Veranstaltung für die weitere Arbeit der Feuerwehren bei uns im Landkreis.“

Quelle: Schweriner Volkszeitung
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