Am16. November 2018 hieß es für die Floriangruppe der FFw Fahrbinde, „24-Stunden- Übung“. Die Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren treffen sich jeden zweiten Freitag am Feuerwehrhaus, um zu üben und im Feuerwehrdienst Spaß zu haben. Dabei steht Kameradschaft an oberster Stelle. Um das Gelernte zu vertiefen und auch praktisch umzusetzen, ließen wir uns als Betreuer der Gruppe einiges einfallen.

Um 17 Uhr ging es los und kaum waren die ersten Kinder am Feuerwehrhaus, wurden auch schon die Betten aufgebaut und sie konnten sich häuslich einrichten. Doch der erste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. Die Sirene ertönte und bei dem Einsatzstichwort „Katze auf dem Baum“ ratterten schon die Köpfe der Kinder, wie muss was wohin? Mit dem Löschfahrzeug, wie bei den Großen, ging es mit allen Kindern an die Einsatzstelle. Fachgerecht wurde das Licht aufgebaut, die Straße gesperrt und die Leiter in Stellung gebracht. Im Anschluss konnte die verängstigte Katze ihrer Besitzerin zurück gegeben werden. Zurück im Gerätehaus stand der Grill schon bereit und es konnte erst einmal wieder Kraft getankt und ein bisschen gespielt werden.

Um 20:15 Uhr ertönte erneut die Sirene, Brand eines Müllcontainers. Die Wasserversorgung wurde schnellstmöglich aufgebaut und die Strahlrohre in Stellung gebracht, um das Feuer schließlich erfolgreich zu löschen.

Die Kinder staunten nicht schlecht, als um 22:30 Uhr plötzlich die Sirene wieder ihre Arbeit aufnahm. Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person. Schnell ging es aus den Betten, rein in die Klamotten und schon waren alle wieder im Fahrzeug. An der Einsatzstelle angekommen, wurde die Unfallstelle ausgeleuchtet und die Straße gesperrt, gleichzeitig wurde mit der Bergung der schwerverletzen Person begonnen. Die erlernte Erste Hilfe wurde angewendet, so dass der Verletzte dem Rettungsdienst übergeben werden konnte.

Nach diesem Einsatz ging es für alle ins Bett und zum Glück blieb die Nacht auch ruhig. Am nächsten Morgen sollte die Ruhe nicht lange anhalten, der nächste Einsatz stand an. Eine Ölspur musste beseitigt werden, aber auch das war kein Problem für die Kinder. Im Anschluss wurde das Feuerwehrhaus aufgeräumt, die Betten zusammen gebaut und gemeinsam gespielt. Durch den „Sturm“ der Nacht hatte es ein Baum leider nicht geschafft und lag quer auf der Straße. Die Sirene heulte erneut und die Straße musste geräumt werden. Um zwölf Uhr ertönte dann die echte Sirene, wie jeden Samstag um die Uhrzeit, nur mussten die Kinder dieses Mal zu einem weiteren Einsatz, Hausbrand. Also erneut rein ins Auto und los. Die Wasserversorgung wurde aufgebaut, der Verteiler und die Strahlrohre in Stellung gebracht und mit der Brandbekämpfung begonnen. Einige Eltern kamen, schauten ihren Sprösslingen zu und waren mächtig stolz, wie schnell und sicher die Kinder mit den Materialien umgingen und letztendlich das Haus löschten.

Alle Schläuche wurden zusammen gerollt und das Fahrzeug wieder einsatzbereit gemacht, wer weiß was noch kommen könnte? Aber erst einmal gab es Mittag für alle und danach war der Übungstag auch vorbei. Die Kinder konnten den Eltern unversehrt, wenn auch müde und kaputt, übergeben werden. Den Betreuern und Kindern hat der Tag sehr viel Spaß gemacht und es konnte das Gelernte vertieft und umgesetzt werden. Bedanken möchte ich mich bei der Feuerwehr Banzkow für die Leihgabe der Feldbetten und natürlich bei den Kameraden, die uns tatkräftig unterstützt haben. Ohne sie wäre die Nacht mit 15 Kindern nicht so reibungslos verlaufen.

Christopher Schult

Quelle:  Gemeindeblatt Amt Ludwigslust-Land (12/2018)